Reisende

Laut des Verbandes Deutsches Reisemanagement (2017) ist durchschnittlich jeder dritte Arbeitnehmer mindestens einmal im Jahr auf Geschäftsreise mit einer steigenden Tendenz. Bei einem Mitarbeiter mit dauerhaftem Reiseaufwand (Außendienst) ist die Aufenthaltsdauer im Unternehmen gering. Die Gesundheit von Mitarbeitern mit Reiseaufwand oder Außendiensttätigkeit muss aber dennoch durch ein betriebliches Gesundheitsmanagement gesichert werden. Oft wird jedoch genau diese Zielgruppe von BGM-Maßnahmen und BGF-Maßnahmen ausgeschlossen, da sie sich häufig nicht am Standort des Unternehmens aufhalten.

Dabei zieht das immer „unterwegs-sein“ ein erhöhten Gesundheitsrisiko mit sich. Durch die zeit-, stress- und verhaltensbasierten Konflikte wird die Work-Life-Balance beeinflusst, welche mit schlechter Gesundheit einhergeht. Dadurch ergeben sich weniger Erholungsmöglichkeiten und verschlechterte Erholungsfähigkeiten. Gerade Pendler mit längerer morgendlicher Anreise, klagen über psychosomatische Beschwerden, weniger Zufriedenheit und ein geringeres Wohlbefinden. Vor allem Fernpendler haben ein doppelt so hohes Risiko, was den allgemeinen Gesundheitszustand, die Stressbelastung und Depressionen betrifft. Das Reisende häufig nicht zuhause sein können, beeinflusst ebenfalls das soziale Leben. Hierdurch ergeben sich signifikante Gesundheitseffekte. Zusammenfassend ist zu sagen, dass Pendler und Reisende häufiger krankheitsbedingte Fehltage, wie auch ein höheres Unfallrisiko besitzen

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„1.230.812.562 Flugmeilen haben deutsche Geschäftsreisende im Jahr 2015 zurückgelegt – das ist 120 mal die Distanz zur Sonne“

Reisen und dessen Auswirkung auf Ihren Mitarbeiter

Für viele Arbeitnehmer beginnt der Arbeitstag früh morgens im Büro und endet 16 Stunden später nach einem Geschäftsessen. In verschiedenen Studien wurde bewiesen, dass unter Schlafmangel die Fähigkeit die richtige Entscheidung zu treffen, somit die Reaktionszeit, mit der unter Alkoholeinwirkung gleichgesetzt ist. Bei Feierabend, nach 16 Stunden Wachheit, selbst zu fahren entsprechen demnach etwa 0.5 Promille.

Im Straßenverkehr gehört Müdigkeit zu den häufigsten Unfallursachen. Jeder 4. Unfalltote auf der Autobahn ist, laut der deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, auf Sekundenschlaf zurückzuführen. Das sind mehr als aufgrund von Alkohol- und Drogenkonsum zusammen.

Ein weiteres Problem existiert durch Businesstrips außerhalb unserer Zeitzonen, vor allem dann, wenn mehrere Zeitzonen durchquert werden. Die Auswirkungen von Jetlag sind beispielsweise Schlafstörungen,

Stimmungsschwankungen, verringerter Leistungsfähigkeit und eine eingeschränkte Urteilsfähigkeit. Als reisebedingte Beschwerden werden in Studien Magen- Darm-Probleme, wie auch Infektionen genannt. Außerdem wird durch Jetlags der natürliche Biorhythmus gestört, wodurch auch Schlafstörungen entstehen. Der Körper benötigt eine gewisse Zeit, um sich dem „Ort- Zeit- Wechsel“ anzupassen und wieder voll leistungsfähig zu sein. Im professionellen sportlichen Bereich geht man davon aus, dass die volle Leistungsfähigkeit (bei mehr als 8 Zeitzonen) erst nach 2 Wochen wieder vollständig hergestellt ist. Im Gegensatz dazu dauert eine Businessreise nicht mehr als 5 Tage. Dem Körper wird keine Zeit gegeben sich anzupassen. Meist beginnt der Arbeitsalltag direkt bei Ankunft am Zielort. Jedoch können Körper und Geist auf die Zeitumstellung vorbereitet werden. Durch verschiedenen Maßnahmen kann so verhindert werden, dass die betroffene Person unter den Auswirkungen von Jet-Lag leidet.

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